Bandar Seri Begawan

Am Sonntag ging es wie geplant von Coron nach Manila und von da weiter nach Bandar Seri Begawan in Brunei. Das war aber auch der einzige Teil, der wie geplant funktionierte. 

Nachdem wir gegen 1:45 Uhr bei strömendem Regen und Gewitter in Bandar Seri Begawan (BSB) landeten, entschlossen wir uns mit dem Taxi direkt ins Hotel zu fahren und für die halbe Nacht doch noch ein Zimmer zu nehmen. Ursprünglich wollten wir am Flughafen oder in der Lobby schlafen, aber die war mal wieder auf 0 Grad runtergekühlt und da wir beide ziemlich müde waren, wollten wir nur noch ins warme Bett. Auch aus dem für Montag geplanten Stadtrundgang wurde nichts, denn schlafen erschien uns als die bessere Wahl. Am Nachmittag erkundeten wir noch ein wenig die Gegend um unser Hotel, gingen in einen Supermarkt und aßen etwas. Danach ging es ab in die Federn. Ihr könnt euch sicher denken, was aus dem für Dienstag geplanten Ausflug wurde. Richtig! Es kam nicht dazu. Stattdessen holten wir nach einem guten Frühstück, den für Montag geplanten Stadtrundgang nach. Nachdem uns ein Bus ins Zentrum brachte, liefen wir umher und überlegten, was wir als erstes machen wollen. Aus Zufall sahen wir einen Bus mit der Aufschrift "Brunei<->Miri", also genau den, der uns am nächsten Morgen nach Miri bringen sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragten wir nach. Da stand er plötzlich vor uns, Danny Hardini! Im Lonely Planet wird er mit folgenden Worten beschrieben: "...ein Allroundtalent und überschwänglicher Touristenführer, der jeden Morgen Passagieren mit Rat und Tat zur Seite steht." Wir hatten von ihm gelesen, aber nicht wirklich nach ihm gesucht und plötzlich stand er vor uns. Er ist nicht nur kommunikativ und hilfsbereit, sein Outfit ist der absolute Wahnsinn. Gummischuhe in grellen Farben, die aussehen, wie die Füße eines Monsters, eine Weste mit verschiedenen Patches (Nationalflaggen, Guns N' Roses usw.), viel Schmuck (u.a. gebogene Löffel und Gabeln um seine Handgelenke, Ketten um die Fußgelenke) und ein buntes Kopftuch. Am besten kann man ihn sicher mit dem Wort "Paradiesvogel" beschreiben. Nachdem Danny fragte, woher wir kommen, erklärte er uns, wie wir am nächsten Tag zu fahren haben. Während des Gesprächs trat die zweite positiv verrückte Person in Erscheinung und sprach uns an. Waldemar aus der Nähe von Braunschweig! Anfang 40, adidas-Shirt, Sandalen und Sonnenbrille. Er war ein paar Wochen in Asien unterwegs, um sich einige  Fußballspiele und andere Sportveranstaltungen anzuschauen. Enttäuscht darüber, dass er auf die Philippinen reiste, um sich ein Fußballspiel anzuschauen, welches dann plötzlich ausfiel, versuchte er nun sein Glück in Brunei. Da bis zum Spiel, welches am Abend etwas außerhalb von BSB stattfinden sollten, noch Zeit war, schlenderte er er etwas durch die Stadt, bis wir uns zufällig trafen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass "Waldi" schon in vielen Ländern der Welt war, mal mit seiner Frau, mal mit Kumpels, aber immer um sich Fußballspiele und andere Sportevents anzuschauen. Natürlich war er auch bei der WM in Brasilien und sah alle Spiele unserer Mannschaft. Als Danny uns vorschlug mit dem Boot nach Kampung Ayer ( größte Stelzensiedlung der Welt) zu fahren, sagten wir drei (inkl. Waldi) zu.  Bis zur Tour hatten wir noch Zeit, also schlenderten wir noch ein wenig über den Markt. Die Tour führte uns vorbei am Palast des Sultans bis in das Wasserdorf, wo wir uns eines der dortigen Häuser von innen anschauen durften (nachträglich geändert). Eine sehr interessante Erfahrung. Nach der Tour liefen wir zu dritt noch etwas umher, bevor es für uns zum Bus und für Waldi wieder ins Hotel ging. Cooler Typ und super Tag. Abends aßen wir noch etwas und bestellten unser Taxi für den nächsten Morgen und dann ging es ins Bett. Mittwoch um 5:45 Uhr ging es mit dem Transporter zum Bus, der um 7:00 starten sollte. Dort angekommen, ließ auch Danny nicht lange auf sich warten. Dieses Mal mit BRD-Flagge auf der Weste und Deutschland-Kopftuch. Diesen Look wählte er extra für uns und natürlich wollte er noch ein letztes Foto. Um 7:00 Uhr ging für uns dann Richtung Malaysia. 

Liebe Grüße in die Heimat!