Yogyakarta

"Yogya" - Vergangenheit trifft Gegenwart

Nach verspätetem Abflug in Kuching, abendlicher Stärkung in Kuala Lumpur, nächtlichem Aufenthalt am Flughafen Yakarta, verschobenem Abflug ab Yakarta und insgesamt drei Flügen, erreichten wir gegen 7:30 Uhr unser Hostel in Yogyakarta. 
Dienstagmorgen hieß es erstmal frühstücken und die Zeit überbrücken, bis wir in unser Zimmer konnten. Glücklicherweise war es früher fertig und wir konnten uns nach der anstrengenden Anreise erst einmal hinlegen. Nachmittags verschafften wir uns einen Überblick über unsere nähere Umgebung und waren erstaunt, wie viele kunstvolle Graffitis an einigen Wänden zu sehen waren. Mathias wurde ständig auf seine Tattoos angesprochen und überall waren Roller zu sehen, entweder hupend auf der Straße oder parkend am Rand. Nach und nach waren wir etwas überfordert, denn es waren extrem viele Menschen (Einheimische und indonesische Touristen) unterwegs und wir wurden alle 10 Meter angesprochen, wie es uns geht, woher wir kommen, wo wir hin möchten und ob wir einen "Transport" benötigen. Da uns das am ersten Tag zu viel war, hielten wir noch ein Pläuschchen mit dem Schweizer Besitzer unseres Hostels, aßen etwas und gingen früh schlafen. 

Für Mittwoch hatten wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten herausgesucht, die wir besichtigen wollten. Nach einem kurzen Frühstück ging es los Richtung "Kraton" (Sultanspalast), in dem wir einige Ausstellungen bewunderten. Danach stand das Taman Sari (Wasserschloss) bzw. dessen Ruinen und eine unterirdische Moschee auf dem Tagesplan, bevor wir uns zum "Vogelmarkt" aufmachten. Nach ein paar Kilometern und der Hilfe einiger Einheimischer, erreichten wir diesen erschreckend und gleichzeitig faszinierenden Ort. Auf der Suche nach einem Vogel, einem Hund oder einer Fledermaus? Oder doch lieber eine Taube, ein Huhn, eine Eidechse, eine Schlange oder eine Katze? Alles und viel mehr war dort vorrätig und zu unserem Bedauern in kleinen Käfigen und teilweise in der prallen Sonne untergebracht. Nach einem kleinen Rundgang verließen wir den Markt wieder. Wir überlegten uns für den Rückweg ein Becak (indonesische Rikscha) zu nehmen. Es dauerte nicht lange, bis ein schmaler, älterer Herr auf uns zukam und uns einen "Transport" anbot. Nach kurzer Verhandlung einigten wir uns auf einen Preis und fuhren los. Wir waren nicht besonders schnell und bei Anstiegen musste der Fahrer absteigen und uns schieben, was uns schon sehr leid tat! Am Ziel angekommen bekam er von uns umgerechnet 0,33€ mehr als vereinbart. Er schien unendlich dankbar und verabschiedete sich per Handschlag von uns. Anschließend Käffchen, chillen, Abendbrot, schlafen!

Donnerstag klingelte der Wecker bereits um 3:30 Uhr, denn eine große Tempeltour inklusive Sonnenaufgang stand auf dem Programm. Das Ziel waren Borobudur (Buddhistische Tempelanlage) und Prambanan (Hindutempel). Zum Sonnenaufgang sind wir auf einen Hügel gestiegen, um einen tollen Ausblick zu genießen. Die Sonne ist dabei zwischen zwei Bergen aufgegangen. Anschließend ging es nach Borobudur. Dort angekommen  nahmen wir uns mit Kiki und Brian aus den Niederlanden, welche wir auf der Fahrt kennengelernt haben, einen Guide und bestaunten die Anlage inklusive der imposanten Stupa. Da wir so früh da waren, hielt sich der Andrang in Grenzen und wir konnten interessiert und ungestört den Erklärungen unseres Guides lauschen, der einen hervorragenden Job machte. Völlig euphorisiert liefen wir Richtung Ausgang. Plötzlich hörten wir quietschende, laute Geräusche, die klangen, wie die Laute eines Elefanten. Als wir ihnen folgten (natürlich abseits des eigentlichen Weges) sahen wir tatsächlich ein Elefantengehege. Zwei von ihnen schienen miteinander zu spielen, stießen dabei jedoch ziemlich ungewöhnliche Laute aus. Wir hatten schon oft Elefanten gesehen, aber die Geräusche konnten wir nicht zuordnen. Als wir näher kamen stellte sich heraus, dass der Elefantenbulle an den Vorderbeinen ziemlich eng zusammengekettet war und somit kaum laufen konnte. Die Elefantenkuh war ebenfalls nicht erfreut darüber und versuchte ihm zu helfen. Ein Anblick der uns sehr sehr traurig machte! Als der Tierpfleger ihnen Futter brachte, fingen sie nicht an zu fressen, sondern schmissen es ihn hohem Bogen durchs Gehege. Kathleen fragte einen herumstehenden Guide, was das soll und ob das hier normal ist. Er lachte die ganze Zeit und meinte, dass wir mit den Elefanten reiten können und die Ketten natürlich bloß an diesem Tag dran seien. Na klar. Unsere Freude über den beeindruckenden Tempel war wie weggeblasen und wir machten uns auf zum Ausgang. Nach einem kurzen Frühstück ging es weiter zum nächsten Tempel - dem Prampanan. Die Niederländer stiegen unterwegs aus, da sie schon am Vortag dort waren und wir kamen im Transporter mit einer jungen Littauerin namens Novita ins Gespräch, die wir vom Sehen her aus unserem Hostel kannten. Da sie schon viele Jahre in der Schweiz lebt, konnte sie ausgezeichnet deutsch sprechen! Mir ihr zusammen erkundeten wir dann Prampanan. Auch diese Tempelanlage war beeindruckend schön! Leider gab es 2006 ein schweres Erdbeben, welches die gesamte Anlage, die sich ohnehin gerade in einem Restaurierungsprozess befand, schwer beschädigte. Nach tollen Bildern und noch tolleren Eindrücken, ging es wieder Richtung Yogyakarta.
Freitag war unser Planungstag für die nächste Station - Bali. Also setzten wir uns mit Büchern, Schreibzeug und Handys bewaffnet auf die Terrasse und begannen zu planen. Ziel, Unterkunft, Transport, Unternehmungen und so weiter standen auf dem Plan. Wir verließen unser schattiges Plätzchen nur zum Mittagessen und Kaffeetrinken. Nachdem alles in trockenen Tüchern war, entspannten wir noch ein wenig bevor es mit Lovita und ihrem Verlobten Hansjörg (Schweizer) zum Abendessen ging. Es war ein toller Abend und ein würdiger Abschluss für Yogyakarta. 
Heute morgen klingelte der Wecker wieder einmal recht zeitig, denn am Vormittag ging unser Flug nach Bali. Sonne und Strand erwarten uns.

Historische-moderne Grüße in die Heimat!

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 2
  • #1

    Birgit (Sonntag, 21 Juni 2015 16:15)

    Hallo Kathleen, hallo Matze,
    wir haben gerade, 15.00 Uhr, lecker Mittag gegessen. Es gab Schweineschnitzel mit Kartoffeln und Soße und grünen Bohnen mit brauner Butter. Eure Reiseküche bietet ja andere Gerichte. Mich interessiert aber jetzt, ob z.B. in dem Hotel, welches von einem Mann aus der Schweiz geleitet wird, auch normale europäische Kost angeboten wird. Wir sind satt und ko vom Essen und lesen eure Berichte und schauen uns die Fotos an, weiter so. ;)
    Später wollen wir noch ins Kino. Frank möchte euch auch noch etwas mitteilen. Das
    schreibt er aber selbst...
    Ich freue mich schon jetzt auf eure weiteren Meldungen, seid lieb umarmt und :*)

  • #2

    Frank (Sonntag, 21 Juni 2015 16:25)

    Wo lagert ihr denn unsere Präsente ? ;))
    Ist doch nicht so einfach immer alles mitzuschleppen. Ihr könnt es ruhig schon schicken. ;))
    Ist natürlich ein Scherz!
    Passt auf euch auf. Lieben Gruß Fraenki