Nusa Lembongan

Plötzlich waren wir zu dritt

Am Freitag wurden wir um 9:00 Uhr abgeholt um mit dem Bus nach Sanur gefahren zu werden. Von da aus sollte uns ein Boot nach Nusa Lembongan bringen. Eine lustige Erfahrung. 
Um von Ubud nach Nusa Lembongan zu kommen, fährt man mit dem Bus zum Hafen nach Sanur und hat dort die Auswahl zwischen einem langsamen und einem schnellen Boot. Da die Überfahrt mit dem langsamen Boot nur maximal 2 Stunden dauern sollte, wir genug Zeit hatten und es deutlich günstiger ist als das Schnellboot, entschieden wir uns für diese Variante - auch wenn wir nicht wussten, was uns erwartet. In Sanur angekommen, holten wir unsere Tickets und machten uns auf den Weg zum Boot. Von Weitem sah es aus, wie ein ganz normales Personenboot, je näher wir kamen, desto deutlicher wurde, dass wir Menschen den geringsten Teil der Ladung ausmachen würden. Unaufgebaute Schränke, ein paar Dutzend Wasserkanister, Fernseher, Kühlschränke, Klamotten, ein Motorroller uvm. begleiteten uns auf kleinem Raum auf der Überfahrt. Trotzdem war es eine entspannte und sichere Fahrt, auch wenn die See nicht ganz ruhig war. Nach 1,5 h kamen wir auf der Insel an, gingen zu unserer Unterkunft, bezogen unseren Bungalow und erkundeten ... nein dieses Mal nicht! Wie mieteten uns direkt einen Roller (natürlich wurde erst über den Preis verhandelt), schnappten uns eine Karte und fuhren einige Strände der Insel an, plantschten im kühlen Nass oder genossen einfach nur die wunderschöne Aussicht an den verschiedensten Plätzen. Glücklich und voller neuer Eindrücke ging der Tag zu Ende. 

Samstag schnappten wir uns nach dem Frühstück wieder unseren Roller und fuhren weitere Strände ab. Leider sind die sauberen Strände allesamt sehr steinig und haben einen extremen Wellengang inklusive einer starken Strömung. Neben den Stränden fanden wir einen weiteren sehr tollen Ort: Devils Tear. Dort kann man wunderbar beobachten, wie die Wellen mit voller Macht gegen die Klippen schlagen und dadurch riesige Fontänen entstehen. Natürlich machten wir ausgiebig Fotos von diesem Spektakel. Danach fuhren wir zurück Richtung Unterkunft und direkt weiter zum nahe gelegenen Strandanschnitt. Vorher kauften wir uns noch zwei Kaltgetränke und genossen in Gesellschaft einiger Hunde und Jungen, die Drachen stiegen ließen, den Sonnenuntergang. Als wir abends in ein Restaurant einkehrten, fiel uns sofort eine Frau mit blauem Cap auf, die uns beiden sehr bekannt vorkam. Leider fiel uns beiden nicht ein woher. Glücklicherweise hatte einige Personen Shirts mit dem Aufdruck "Sunfish Research" und wir einen Anhaltspunkt, nach dem wir später bei Google suchen konnten. Es handelte sich um Dr. Tierney Thys, eine bekannte Meeresbiologin, von National Geographic, die mit ihrer Familie und anderen Wissenschaftlern aktuell in Indonesien ist und u.a. Mondfische untersucht und erforscht. 

Sonntag war es mal wieder an der Zeit, die nächsten Tage zu planen. Also setzen wir uns nach dem Frühstück in ein schönes Café, welches über ein deutlich stabileres Internet verfügte als unsere Unterkunft, und begannen mit der Recherche. Wir buchten Unterkünfte für Gili Air und Kuta auf Lombok und entschieden uns diesmal per Speedboat von Nusa Lembongan nach Gili Air zu fahren. Danach ging es mit dem Roller Richtung Mangrovenwälder mit anschließender Inselrundfahrt. Die Straßen waren teilweise so schlecht, dass sie diese Bezeichnung definitiv nicht verdienten und wir hofften, dass unser "Baby" uns nicht im Stich lassen würde. Trotzdem war die Rundfahrt extrem kostbar für uns, denn wir könnten mal wieder das wahre Leben der Inselbewohner sehen. Ärmste Verhältnisse und überall Müll, der teilweise verbrannt wurde. Allerdings kann man den Leuten auch keinen Vorwurf machen, denn sie haben keinen Ort, wo sie ihn lassen können. Was würden wir ohne Mülltonnen und Müllabfuhr tun?
Auch wenn wir uns des Öfteren verfuhren und teilweise der Verzweiflung nahe waren, hatten wir einen wunderbaren Tag, den wir in herrlichem Ambiente und exzellenten Essen bei Tigerlillys ausklingen ließen. 

Am Montag wollten wir von Nusa Lembongaban auf die noch kleinere Nebeninsel Nusa Ceningan. Wie kommen wir dahin? Richtig mit dem Roller! Die Fahrt führte uns entlang einer Seaweed Farm (Meeresalgen Farm) bis hin zur Brücke. Die Überfahrt war ein wenig abenteuerlich, denn wir fuhren über eine Brücke mit teils etwas wackligen Brettern. Nichtsdestotrotz kamen wir gut auf der anderen Seite an und erkundeten die Insel. Auf die "Straßen"bedindungen wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen! :-) Highlight der Insel sollte ein Ort sein, an dem man aus bis zu 13 Metern von einer Klippe ins Wasser springen konnte. Natürlich wollten wir uns das unbedingt anschauen! Dort angekommen bot sich uns eine spektakuläre Sicht auf den offenen Ozean sowie eine wundervolle blaue Lagune. Leider erkannten wir sehr schnell, dass Klippenspringen bei dem Wellengang definitiv nicht möglich war.  Darüberhinaus schien dieser Ort mittlerweile verlassen zu sein, denn der Kiosk und sämtliche Sitzmöglichkeiten waren verlassen und teilweise kaputt und konnten so kaum noch genutzt werden. Schade! Kathleen schaute sich alles aus sicherer Entfernung an, wobei Mathias natürlich mal wieder alles bis aufs Kleinste unter die Lupe nehmen musste. Danach ging es zurück über die Wackelbrücke und auf "unsere" Insel, wo wir den Tag entspannt ausklingen lassen wollten. Mitten auf dem Weg sahen wir aus einiger Entfernung zwei verzweifelt wirkende Backpacker, die mit einem Einhimischen sprachen. Offensichtlich ging es wie immer darum, dass die Touristen nach dem Weg oder einer bestimmten Unterkunft fragten. Oftmals läuft es dann so, dass der Einheimische sagt, dass der Weg zur besagten Unterkunft unendlich weit ist oder die gesuchte Unterkunft überfüllt bzw. schlecht ist. Natürlich hat er eine viel bessere und günstigere Unterkunft zu bieten, die zufälligerweise auch noch direkt um die Ecke liegt. Wir erkannten die Situation und eilten zur Hilfe. Als wir näher kamen, kamen uns die beiden sehr bekannt vor. Brian und Kiki aus den Niederlanden, die wir aus Yogyakarta kannten und mit denen wir den Borobudur-Tempel besichteten. Die Freude über das Wiedersehen war riesig und der Einheimische machte sich aus dem Staub. Es stellte sich heraus, dass sie sich nach Ankuft auf der Insel dazu entschieden, die entgegengesetzte Richtung aller andere Touristen einzuschlagen. Nur leider befinden sich in dieser Richtung kaum Unterkünfte und der Weg ist sehr beschwerlich, vor allem mit großen Rucksäcken. 
Wir boten Ihnen an, sie per Roller wieder ins Dorf zu bringen, worüber speziell Kiki sehr glücklich war und es dankend annahm. In der Zeit, in der Mathias mit ihr runter fuhr, lief Kathleen mit Brian Richtung Dorf. Nachdem Kiki  in unserer Unterkunft abgeladen wurde, wurde Kathleen abgeholt. Brian wollte mit seinem Gepäck den ganzen Weg unbedingt laufen. Der Freund eines Freundes eines Freundes von einem Angestellten unserer Unterkunft hatte dann natürlich auch eine Bleibe für sie, da unsere leider ausgebucht war. Wir trafen uns dann später noch mit beiden in einem schönen Restaurant, um bei ein paar Kaltgetränken über die Erlebnisse seit Yogyakarta zu plaudern. 

Dienstag nach dem Frühstück sollten wir eigentlich per Auto zum Hafen gefahren werden. Stattdessen stieg ein  Angestellte unserer Unterkunft auf seinen Roller, rief zur anderen Seite der Straße und organisierte uns somit einen zweiten Roller. Dann stiegen wir beide mit unserem vollen Gepäck auf die beiden Roller und wurden zügig zum Hafen gefahren. Noch ein Handschlag zum Abschied und ein paar nette Worte und wir mussten uns von der Insel verabschieden. Dann ging es mit dem Speedboat weiter nach Gili Air. 

Schnittige Grüße in die Heimat. Wir hoffen, es geht euch gut! Und geht es blendend!

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 3
  • #1

    Peggy (Freitag, 03 Juli 2015 13:29)

    Mann, das sind Bilder!! Traumhaft schön und zwei glückliche Abenteurer mittendrin. Ich sitze grad im Kindergarten, die Zwerge schlafen, es sind draußen 35 Grad und es ist doch ein bisschen wie schön.Der Feierabend naht und nischte wie in Pool. Da lässt es sich bei euch, wenn man so richtig Zeit hat und das Leben in vollen Zügen genießen kann, besser aushalten. Eure Berichte lesen sich supi und msn möchte nur die Tasche packen.
    Viel Spass für die nächste und lg aus der Heimat

  • #2

    Sylvia+Jochen (Sonntag, 05 Juli 2015 20:58)

    Hallo Ihr Weltenbummler.
    es macht immer sehr viel Spass eure Reiseberichte zu lesen und sind froh,
    das es euch gut geht.
    Wir schwitzen zur Zeit ganz schön, wenn man Urlaub hätte wäre das nicht schlimm.
    Aber wir sind fleißig und gehen arbeiten.
    Lasst es euch gut gehen und passt auf euch auf.
    Alles liebe von Sylvia und Jochen

  • #3

    Kathleen (Donnerstag, 03 September 2015 13:37)

    @ Peggy: Vielen Dank fuer deine Kommentare! Wir freuen uns sehr darueber, wenn sie dir gefallen .. Viiiiele liebe Gruesse an die Huehner! :)

    @ Silvia & Jochen: Danke ihr zwei! Schoen, wenn es euch gefaellt! :) Liebste Gruesse !!!