Labuanbajo/ Bajawa/ Moni/ Maumere

Road Trip Baby!

Während in der Moschee neben unserer Unterkunft in den frühen Morgenstunden schon viel Betrieb war, wurden wir zum Flughafen gefahren. Um 7:15 ging dann unser Flug nach Flores.
Dort angekommen wurden wir schon vom Hotelpersonal und der Chefin (Veronika) empfangen. Glücklicherweise ist sie nicht nur Leiterin des Hotels, sondern hat auch ihr eigenes Büro, in dem sie Touren anbietet. Während wir auf unserer Terrasse saßen und den Begrüßungsdrink zu uns nahmen, gab sie uns erste hilfreiche Tipps. Obwohl wir dafür sehr dankbar waren, lief das Gespräch schnell in die Richtung, dass wir bei ihr etwas buchen sollten. Allerdings dachten wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nichts dabei. Wir wollten an diesem Tag sowieso unsere Ausflüge buchen, ein wenig die Stadt erkunden und die Weiterreise nach Bali (von da sollte es am 14.07. weiter nach Singapur gehen) planen. Allerdings sollte alles etwas anders kommen. 
Wir fuhren also mit Veronika und ihrem Mann in ihr Büro, um zu planen, welche Ausflüge wir machen und uns nach den Kosten zu erkundigen. Kurz nachdem wir da waren, zeigte sie uns den nächsten Geldautomaten und fragte, ob wir direkt das Geld für den morgigen Ausflug (zu den Komodowaranen) nach Rinca abheben könnten. Wir schauten uns an und überlegten, an welcher Stelle wir sagten, dass wir diesen Ausflug buchen wollten. Dann fragten wir, ob es eine Privattour ist (was natürlich teurer ist, als eine Gruppentour), was sie bestätigte. Daraufhin sagten wir der Tour erst einmal nicht zu, denn wir wollten das Boot mit anderen teilen. Da wir am Freitag weiter in den Osten des Landes (nach Ende) wollten, um von dort nach Bali zu fliegen, erkundigten wir uns auch diesbezüglich bei Veronika. Sie empfahl uns ein Privatauto inkl. Fahrer, welches für die Strecke drei Tage benötigt, und an zahlreichen Sehenswürdigkeiten hält. Für uns beide war das Auto allerdings zu teuer. Wir dachten zu dem Zeitpunkt auch darüber nach, evtl. nicht nach Osten zu fahren und von Labuanbajo zu fliegen. Dann standen plötzlich Shae-Ann (Australien) und Tanya (Kanada) vor dem Shop und zeigten ebenfalls Interesse an der Tour mit dem Auto. Zu viert wäre der Preis in Ordnung. Wir entschieden uns vor der Buchung erst einmal die Flüge ab Ende zu buchen, was sich im Nachhinein als super Idee herausstellte. Die Recherche (mit miserablem Internet) ergab, dass es weder Flüge von Labuanbajo, noch ab Ende zurück nach Bali für die nächsten Tage gab, was den Stresspegel bei uns allen steigen ließ. Grund dafür war, dass viele Indonesier in der Zeit selbst Urlaub machen und zudem das Ende des Ramadans gefeiert wird. Nachdem auch Veronika keinerlei Flüge für uns buchen konnte, waren wir schon gut angenervt. Wir probierten unser Glück dann direkt am Flughafen, aber auch dort konnte man uns kaum helfen. Wir erkundigten uns dann nach dem dritten Flughafen (Maumere) der Insel. Und tatsächlich! Von dort gab es am 13.07. noch Plätze im Flieger nach Bali. Wir zögerten nicht lange und schlugen zu. Shae-Ann und Tanya buchten für den 14.07. den Flug von Maumere nach Bali. Damit hätten wir das erste Ziel erreicht - wir kommen von der Insel und können am letzten Tag unseres 30-tägigen Visums Indonesien (ab Bali) verlassen. Dann ging es zurück zu Veronika, denn das Auto für Freitag musste uns nun nicht nur bis nach Ende, sondern noch weiter nach Osten, bis Maumere bringen. Dies stellte sich allerdings nicht als Problem dar und so buchten wir den Trip von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag. Anschließend schauten wir uns noch etwas nach günstigen Touren zu den Waranen um, gingen essen und ziemlich erschöpft ins Bett. Wir hätten niemals gedacht, dass der erste Tag auf Flores so stressig werden würde und ärgerten uns etwas, dass wir den Flug von Flores nach Bali nicht vorher gebucht hatten. 

Mittwoch stand ganz im Zeichen der Planung (Singapur und Malaysia), denn am Tag davor, haben wir leider kaum etwas von dem geschafft, was wir machen wollten. Da wir in unserer Unterkunft kein Internet hatten, setzten wir uns in ein schönes Café und begannen mit unserer Recherche. 

Währenddessen wollte Veronika Leute suchen, die uns auf dem Boot zu den Varanen begleiten sollten. Wir entschieden uns, selbst Leute anzusprechen und notfalls einen anderen Anbieter zu wählen, falls sie es nicht hinbekommt.

Während des Tages haben wir Dank super WiFi einiges geschafft und trafen im Café Bieke und Laja aus Belgien, die ebenfalls Ausflüge und ihre Weiterreise ab Flores planten. Nachdem wir ihnen von unserer Fahrt nach Maumere erzählt hatten, wollten sie ebenfalls mitkommen, aber in unserem Auto war leider kein Platz mehr. Darüberhinaus trafen wir im Café zwei Mädels aus München, die der Meinung waren, dass es eine gute Idee sei, den Weg nach Maumere selbst mit einem gemieteten Roller zurückzulegen. Wir hatten an ihrer Idee einige Zweifel und wollten ihnen Tipps geben, aber sie waren beratungsresistent und nicht davon abzubringen. Schließlich hatten sie irgendwo gelesen, dass das geht und fanden die Idee cool. Dass es kurvige Straßen in den Bergen sind, teilweise starker, rücksichtsloser Verkehr herrscht und eine von beiden noch nie selbst einen Roller gesteuert hat, wird an dieser Stelle nur kurz erwähnt. Wir schickten sie zu einem Deutschen, der in Labuanbajo lebt und dort eine Tauchschule hat, um sich Tipps für ihren Trip zu holen. Danach sahen wir sie bloß noch am Café vorbeihuschen, obwohl sie uns sahen. Gern hätten wir erfahren, was sie nun vor hatten. In der Zeit schaffte es Veronika übrigens tatsächlich, andere Leute zu finden, die mit uns nach Rinca fahren würden. Somit wussten wir, dass es am Donnerstag zu den Drachen gehen sollte. Nach dem Abendbrot mit Shae-Ann, Tanya, Bieke und Laja gingen wir in unsere Unterkunft und verschwanden in der Koje. 

Am nächsten Morgen ging es dann um 7:00 Uhr zum Hafen, aufs Boot und ab nach Rinca. Bieke und Laja begleiteten uns. Leider hatten wir das schlechteste Boot im Rennen, womit uns die Fahrt wie eine Ewigkeit vorkam. Nach zwei Stunden waren wir auf der Dracheninsel. 

Der Komodo-Nationalpark besteht aus den Inseln Komodo, Rinca und Padar. Die Wahrscheinlichkeit auf der Insel Komodo zum jetzigen Zeitpunkt Warane zu sehen, ist sehr gering. Außerdem beträgt die Bootsfahrt pro Weg vier Stunden. Daher entschieden wir uns nach Rinca zu fahren, denn dort hat man bessere Chancen Drachen zu begegnen.

Wir wurden von einem Ranger in Empfang genommen, der uns (mit einem längeren Ast bewaffnet) zur Parkverwaltung brachte. Dann begann unsere Tour. Die ersten Warane sahen wir kurz nach Beginn des Marsches. Diese sind öfter da zu sehen, da sie von den Abfällen der Menschen angelockt werden. Die Tiere wirkten sehr träge und entspannt, aber die Ranger hatten großen Respekt vor ihnen und achteten darauf, dass wir ihnen nicht zu nahe kommen. Dann streiften wir durch den Wald und schauten alle gespannt ins Unterholz. Als erstes zeigte der Guide uns ein Warannest. Schon das war ein toller Anblick. Wir setzten unseren Weg fort und wenige Minuten später sahen wir den ersten Waran jenseits der Parkverwaltung. Der Ranger war richtig happy und wir waren einfach nur geplättet und wussten nicht so richtig, wie uns geschieht - schließlich hatten die Ranger bloß diese langen, dünnen Äste zu Abwehr. Natürlich steuerte das Tier direkt auf uns zu und ging mit bösem Blick nah an uns vorbei. Ein unvorstellbares Gefühl. Am Ende der Runde sollten wir sechs Warane, zwei riesige Büffel und unzählige Affen gesehen haben. Danach ging es wieder aufs Boot und zurück Richtung Labuanbajo. Auf dem Weg zurück stoppten wir noch zum Schnorcheln, allerdings war dies für uns mehr als enttäuschend, denn wir hatten noch das klare Wasser und die vielen bunten Korallen von Coron (Philippinen) in unseren Köpfen. Bevor es zurück ins Hotel ging, trafen wir uns wieder mit den vier Mädels zum Abendessen. Dann packten wir unsere Rucksäcke und freuten uns auf den nächsten Tag. 

Um 7:00 Uhr holte uns unser Fahrer Donatus mit seinem Auto vom Hotel ab. Shae-Ann und Tanya stiegen an Veronikas Büro dazu. Bieke und Laja starteten unabhängig von uns mit einem anderen Fahrer ebenfalls die dreitägige Tour nach Maumere und wir hofften, dass wir sie auf der Fahrt wiedersehen werden.  Der erste Teil der Tagesetappe sollte uns von Labuanbajo nach Ruteng bringen. Nachdem wir dort Mittag gegessen hatten, ging es zu unserem Nachtlager nach Bajawa. Die Fahrt war traumhaft! Wir fuhren durch die Berge und genossen traumhaften Aussichten, durchquerten kleine Dörfer, hielten an einem tollen See und sahen Reisfelder, die wie Spinnennetze angeordnet waren. Dazu ein Fahrer mit langen Dreadlocks und Musik die von Bob Marley bis ABBA reichte. Bieke und Laja sahen wir übrigens an jedem Stop, denn die Fahrer kannten sich und steuerten die gleichen Ziele an. 
Das Hotel, in dem wir schliefen, war nicht so prickelnd, aber auch nicht so schlecht - auf jeden Fall war es zu teuer. Es blieb uns aber nichts anderes übrig. Nach dem Einchecken gingen wir dann zusammen zum Abendbrot und trafen dort plötzlich die beiden Mädchen aus München wieder. Sie haben sich tatsächlich dazu entscheiden, den Trip mit dem Roller zu machen. Sie sahen nicht nur fertig aus, sondern waren auch ziemlich durchgefroren, denn die Temperatur in den Bergen war deutlich niedriger als im Tal. Wer hätte das gedacht?! Jedenfalls sind sie schon einen Tag vor uns gestartet, verbrachten die erste Nacht in Ruteng und waren ungefähr zeitgleich mit uns in Bajawa angekommen. Ihre Tour sollte allerdings bloß bis Ende gehen und sie dann zurück nach Labuanbajo bringen, da sie den Roller zurückgeben mussten. Mit einem Schmunzeln nahmen wir zur Kenntnis, dass ihr aktueller Trip kaum etwas mit dem zu tun hatte, was sie sich vorgestellt hatten. 

Am nächsten Morgen starteten wir nach Richtung Ende, wo wir Mittag essen sollten. Auf dem Weg dahin hielten wir im traditionellen Dorf von Bena. Dort bekamen wir einen Eindruck davon, wie die Menschen früher einmal gelebt haben. Naja abgesehen von den Satellitenschüsseln, die hinter dem Haus zu sehen waren! :-) Nach dem Mittag hielten wir an einem Strand, an dem wir blaue Steine bewunderten, der sogenannte Bluestone-Beach. Am Abend erreichten wir Moni, wo wir die Nacht in einer einfachen aber sauberen Unterkunft verbrachten. Das Abendessen wurde uns durch einen Angestellten des Restaurants versüßt, der für uns Gitarre spielte und sang.  

Am Sonntag fuhren wir Richtung Mount Kelimutu. Während der Fahrt aßen Mathias und Donatus rohe Knoblauchzehen - Mathias weil er leichte Magenprobleme hatte und Donatus zur Prophylaxe. Die Mädels haben sich natürlich sehr über den Geruch gefreut. Vom Parkbereich am Fuße des Kelimutus musste wir noch circa 30 Minuten laufen, bis wir an der Spitze waren und einen wundervollen Blick auf die drei Seen in unterschiedlichen Farben hatten. Wir genossen den Ausblick, schossen einige Bilder und gingen zurück zu unserem Gefährt. Nun stand auch schon die letzte Etappe unserer Reise an. Zum Mittag hielten wir in einem kleinen, ranzig aussehenden Restaurant an einem weißen Strand. Das Essen war jedoch sehr gut. Am späten Nachmittag erreichten wir Maumere. Dort trennte sich unsere 6er Gruppe, denn Tanya wollte eine sehr günstige Unterkunft nehmen. Bieke und Laja entschieden sich ebenfalls für eine andere Unterkunft als Shae-Ann und wir. Nachdem wir unseren Bungalow bezogen hatten, chillten wir mit Shae-Ann am Strand und genossen den Sonnenuntergang. Plötzlich standen Bieke und Laja hinter uns und berichteten uns freudestrahlend, dass sie jetzt doch in unserer Unterkunft schlafen möchten. Das freute uns sehr, denn so hatten wir fünf zum Abschluss unseres Trips noch einen schönen Abend bei gutem Essen. Wir mussten jedoch früh schlafen gehen, da am nächsten Morgen der Flug nach Bali gehen sollte. Wir hofften, dass wir tatsächlich fliegen können, denn schon bevor wir am Freitag den Road-Trip starteten, erfuhren wir, dass viele Touristen auf Bali festsitzen, da der dortige Flughafen teilweise bzw. komplett gesperrt war. Grund war der Vulkan Raung auf Java. Dies hatte sich bis zum Sonntag nicht geändert. Auch in Maumere trafen wir Leute, die bereits mehrfach am Flughafen waren, aber nicht nach Bali kamen. Etwas beunruhigt aber mit positiven Gedanken gingen wir schlummern.

Florestische Grüße in die Heimat!

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 1
  • #1

    Ray (Freitag, 24 Juli 2015 12:34)

    Also, ich muss gestehen, ich musste ein paar Mal lesen, um zu checken, dass das Ende nicht euer Ende oder jemandes Ende oder gar etwas zu Ende geht...sondern ihr in Ende seid ;-)
    Wünsche euch noch viel Spaß und mir spannende Stories, um mein Fernweh zu intensivieren :-p

    LG aus Berlin
    P.S.: Kaisers is down!