Zwischen Kochtopf, Vierrad und heißer Nadel
Der Sohn
der Besitzerin unserer tollen Unterkunft war so freundlich, uns am Montag zum
Busbahnhof zu fahren. Die Zeit im Auto nutzte er, um uns zur Unterkunft zu befragen und sich evtl. Verbesserungsvorschläge anzuhören. "Leider" ging er leer aus, denn es gabs nichts auszusetzen.
Wenig später saßen wir schon im Bus nach Chiang Mai.
Während der Fahrt ließen wir die Begegnungen und Geschehnisse der letzten Tage Revue passieren und waren sehr traurig Sukhothai schon wieder zu
verlassen. Gern wären wir länger geblieben. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den Busbahnhof von Chiang Mai und düsten von dort landestypisch mit dem Tuk Tuk zur Unterkunft.
Nachdem wir sehr nett empfangen wurden und das Zimmer bezogen hatten,
gingen wir erstmal etwas essen. Es fiel uns schwer auch im Kopf anzukommen, da unsere Gedanken noch in Sukhothai waren. Darüberhinaus, war unser neues, modern aussehendes Zimmer nicht ganz so sauber
wie erhofft und Chiang Mai war viel größer und hektischer als wir es erwartet hatten.
Am Dienstag starteten wir langsam mit einem ausgiebigen Frühstück
in den Tag. Im Anschluss erkundeten wir die Stadt, insbesondere die Altstadt. Einige Zeit verbrachten wir in einem wunderschönen Kaffee, welches gleichzeitig ein Museum ist. Es lag etwas
abseits der Straße und verfügte über einen großen Garten, in dem wir unzählige Statuen sowie Terrakotta-Kunstwerke bestaunten, die der Mann der Besitzerin selbst herstellte. Nach Kaffee,
Müsli und Mango sowie unzähligen Fotos, setzten wir unseren Weg fort.
Da Kathleen am Mittwoch eine Kochschule besuchen wollte, musste Mathias
die Zeit anderweitig verbringen. Was passt da besser als eine entspannte Massage? Also suchten wir noch ein schönes Spa, wählten ein Verwöhnprogramm und machten den Termin für den nächsten Tag
aus.
Am Mittwoch trennten sich unsere Wege dann - das
erste Mal seit Beginn unserer Reise für einen halben Tag. Kathleen entschied sich für einen Kochkurs, bei dem unterschiedliche
thailändische Spezialitäten zubereitet werden. Um 8:30 Uhr wurde sie abgeholt. Als erstes ging es zum Markt. Hier wurden
unterschiedliche Reissorten von Sammy, dem Koch und Inhaber der Kochschule, erklärt und es wurde gezeigt, wie frische Kokosnussmilch hergestellt wird. Diese nahmen wir gleich mit, da wir sie
für die Gerichte brauchten.
Im Kurs waren 15 Personen aus England, Frankreich, Australien, Polen, den
USA und Deutschland - ein bunt gemixter Haufen, der sich gut verstand. Anschließend ging es raus aus der Stadt. Nach ca. 30 Minuten Fahrt erreichten wir Sammys Farm inmitten von Reisfeldern.
Insgesamt standen fünf Gänge auf dem Programm, wobei aus je drei Optionen gewählt werden konnte. Kathleen entschied sich für Tom Yam Suppe, Green Curry (wir stellten mit Hilfe des Mörsers eigene
Currypaste her), Pad Thai, Springrolls (Frühlingsrollen) und mango sticky rice (klebriger süßer Reis mit frischer Mango). Nach einer kurzen Einführung starteten wir mit dem Kochen. Schritt für
Schritt wurde ausführlich erklärt, in welcher Reihenfolge welche Zutat wie verwendet wird. Je nach Geschmack wurde mit Salz, Zucker, Fischsauce und vor allem Chili gespielt. Nachdem die ersten drei
Gerichte gekocht waren, wurde gegessen. Alle versammelten sich an der langen Tafel und genossen die selbst gekochten Gerichte.
Anschließend hieß es Entspannung für uns. Sein Team bereitete die
nächsten zwei Gerichte vor und räumte auf, während wir in seinen Hängematten neben den Reisfeldern entspannten. Die Toilette war auch recht nett.
Im Anschluss stellte die eine Gruppe Papayasalat her, der auch sehr
lecker war, wobei sich Kathleen an Springrolls versuchte. Sie sahen nicht nur gut aus, sondern waren auch lecker. Zum Abschluss gab es das insgeheime Highlight - mango sticky rice. Gekochter
klebriger Reis wird mit Kokosnussmilch und Zucker vermischt. In Verbindung mit frischer Mango - ein Träumchen!
Nachdem wir ein Kochbuch erhielten, in dem alle Gerichte nochmals
aufgeführt sind, ging es zurück aus dem Grünen und Ruhigen in die quirlige Stadt Chiang Mais. Ein unglaublich toller und interessanter Tag.
Nachdem Kathleen am Vormittag von ihrer Kochschule
abgeholt wurde, stand für Mathias erst einmal Relaxing auf dem Plan, ehe er gegen Mittag das Zimmer verließ und noch eine Kleinigkeit zum Mittag aß. Am Nachmittag wurde er dann zu seinem Verwöhnprogramm abgeholt. Dann hieß es zwei Stunden bei einer Aromaöl- sowie Fußreflexzoneassage
ausspannen. Im Anschluss gab es noch einen kleinen Snack und einen Tee, bevor es wieder in die Unterkunft ging. Ein herrlich fauler
Tag.
Aktion, Aktion, Aktion stand dann am Donnerstag auf dem Programm. Nämlich
eine ausgedehnte Quad-Tour durch Berge, Dschungel und kleine Dörfer. Nach eine kurzen Einweisung und zwei Übungsrunden ging es auch schon los. Glücklicherweise hatten wir eine Privattour, denn
niemand außer uns buchte die 4h-Tour. Perfekt! Die zwei Guides teilten sich ein Quad und wir hatten jeweils eins. Unser Weg führte uns von der Straße, durch matschiges Terrain, bis hin zu dich
bewachsenem Urwald. Gerade weil die Strecke so abwechslungsreich und anspruchsvoll war, hatten wir riesigen Spaß und waren traurig, wie schnell die Zeit verging. Nach unserem Mittagessen am Fluss
(die Firma, bei der wir die Tour hatten, bietet auch Rafting-Touren an) wurden wir wieder ins Hotel gefahren.
Leider sahen wir auf der Tour auch sehr viele Elefanten. "Leider",
weil diese nicht frei, sondern gefangen und größtenteils angekettet waren. Es gibt Unmengen an Touristen, die auf den Elefanten durch den Urwald reiten und nicht an das Wohl der Tiere denken. Einige
Thais (oder Ausländer, die in Thailand leben) haben mittlerweile erkannt, dass es westliche Touristen gibt, die daran interessiert sind, dass es den Tieren wirklich gut geht und sie frei leben
können. Daher sprießen Elefantenauffangstationen, Elefantenhospitale usw. wie Pilze aus dem Boden. In unseren Augen gibt es sicher auch einige wenige, die wirklich am Wohlbefinden der Tiere
interessiert sind, aber der Großteil will damit einfach nur Geld machen. Wir haben auch in diesen "guten" Einrichtungen gesehen, wie Tiere geschlagen, getreten und angekettet werden, was uns sehr
traurig machte.
Am Abend hatte Mathias noch einen Termin in einem Tattoostudio,
welches wir am Vortag bereits besucht hatten. Er entschied sich für ein Motiv, dass ihn an die tolle Zeit in Thailand und später einmal an die gesamte Reise erinnern soll.
Knapp zwei Stunden später und sehr zufrieden mit dem Ergebnis ging es zum
Markt, wo es mal wieder Pad Thai und mango sticky rice gab.
Danach packten wir wieder einmal unsere Rucksäcke zusammen, denn am Freitag sollte uns unser Weg nach
Chiang Rai führen.
Aktiongeladene Grüße in die Heimat!
Kathleen&Mathias
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