Ho Chi Minh Stadt

Wer hupt braucht nicht gucken

Die Nacht von Sonntag auf Montag verbrachten wir in Bangkok in der Nähe des Flughafens. Nach einem erneuten Cornflakes-Frühstück am Montagmorgen ging mit einem lokalen Bus zum Flughafen. Von da aus startete unser Flieger nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon), unserer ersten Station in Vietnam.
Vom Flughafen wurden wir von unserem Hostel abgeholt. Auf der Fahrt in unsere Unterkunft bekamen wir einen ersten Vorgeschmack vom hiesigen Verkehr. Am besten lässt sich das Chaos wie folgt zusammenfassen: jeder fährt wie er möchte - die Hupe ist das wichtigste Teil am Fahrzeug - wer stehenbleibt verliert! Sowas haben wir bisher nicht gesehen - weder in Deutschland, noch in Asien. Nachdem wir in unserer neuen Unterkunft angekommen waren, gingen wir etwas essen. Ganz bei uns in der Nähe befand sich die Bui Vien Straße voller Bars, Restaurants und Clubs.
Am Dienstag erkundeten wir etwas die Stadt. Unser Rundgang führte uns zur Stadthalle, der Oper, der Post, der Kirche und vielem mehr. Außerdem kamen wir an unzähligen Cafés und Essensstände vorbei.
Die Sonne brannte extrem und machte uns trotz ausreichender Flüssigkeitsversorgung ziemlich zu schaffen. Außerdem buchten wir einen Ausflug zu den Cu-Chi-Tunneln für den nächsten Tag. Zur Stärkung gab es zwischendurch eine traditionelle Pho-Suppe.
Am Abend stand ein besonderes Highlight auf dem Plan. Wir buchten am Vortag einen Ausflug mit "XO Tours", bei dem man von traditionell gekleideten Mädchen auf Rollern durch die Stadt gefahren wird. Wir entschieden uns für die Tour "Saigon bei Nacht", bei der man durch verschiedene Distrikte der Stadt gefahren wird, lecker verköstigt wird und Interessantes über Land und Leute erfährt. Der Anbieter hatte ausschließlich positive Bewertungen im Internet und wir merkten von Anfang an, dass wir gut aufgehoben waren. Die Mädels holten uns pünktlich ab und konnten perfekt Englisch sprechen. Dann ging es schon los, durch den dichten Berufsverkehr zum ersten Stop. Obwohl unsere Fahrerinnen erst Anfang 20 waren, manövrierten sie die Zweiräder sehr gekonnt durch die überfüllten Straßen.
Dort angekommen, trafen wir unseren Guide und ein anderes Pärchen aus Australien. Nach einer ausführlichen Einweisung ging es weiter. Wir fuhren durch China-Town, wo wir über die vielen bunten Läden sowie einen großen Essensmarkt, diesmal mit lebenden Tieren aller Art, staunten. In einem Straßenrestaurant eines anderen Distrikts hielten wir anschließend. Neben vorzüglichem Essen machten wir dort ein paar kleine Spiele und lernten mit Hilfe unserer Fahrerinnen ein paar vietnamesische Worte.
Weiter ging es in den Distrikt der Reichen, "Neu Singapur" genannt, in dem die Mieten das doppelte des durchschnittlichen Monatseinkommens eines Vietnamesen kosten. Ebenfalls sehr informativ und wir fühlten uns wie in einer anderen Welt. Zum Ende der Tour gab es im "Armen- bzw. Mafiadisdrikt" zwei leckere Desserts - traditioneller Kokosnuss-Pudding und Café-Créme. Wir sollten uns lieber nicht vom Tisch entfernen und unsere Kameras in der Tasche lassen, was wir natürlich befolgten.
Anschließend bekamen wir noch kleine Geschenke, bevor wir wieder zum Hostel gefahren wurden. Es war ein rundum gelungener Abend, der jeden Cent wert war.
Am Mittwoch stand etwas Geschichte auf dem Plan, die Cu Chi Tunnel. Wir entschieden uns am Nachmittag zu fahren, da wir so etwas ausschlafen konnten. Außerdem hörten wir, dass vormittags meist mehr Besucher vor Ort sein sollen. Die ca. 1,5-stündige Fahrt nutzte unser Guide, um uns mit ersten Informationen zu den Tunneln und Vietnam allgemein zu versorgen. Glücklicherweise waren die Straßen nicht so voll, denn am 02.09. wird in Vietnam der Unabhängigkeitstag gefeiert und viele Menschen müssen demnach nicht arbeiten. Der Ort an sich war sehr interessant, auch wenn es schwer vorstellbar war, dass dies alles einmal Realität war. Vor allem die Fallen, die sich die Vietnamesen überlegten, waren interessant zu sehen. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, selbst durch einen Tunnel zu kriechen. Ein sehr beengendes Gefühl, obwohl dies ein extra für Touristen vergrößerter Abschnitt war. Auf das Schießen mit einer AK-47 oder einer anderen Waffe verzichteten wir allerdings.
Nach dem Rundgang begann es dann zu regnen, was uns im Bus nicht so viel ausmachte. Ein informativer und gleichzeitig etwas bedrückender Tag ging abends in einem indischen Restaurant zu Ende.
Donnerstag ging es für uns in den bei Touristen sehr beliebten Ben Thanh Markt. Was die meisten nicht wissen, die Verkäufer kaufen die Waren bei Straßenständen in HCMS und verkaufen diese in dieser riesigen Markthalle weiter. Um ein Vielfaches teurer versteht sich! Die Verkäuferinnen sind teils ziemlich aufdringlich, ziehen an einem und lassen auch so schnell nicht los. Haben sie einen potentiellen Kunden erspäht, schnappen sie sich schnell ein Shirt oder ein anderes Kleidungsstück und halten es ihm direkt vors Gesicht. Mal gesehen haben ist okay, kaufen sollte man dort nichts. Trotzdem war es beeindruckend, wie gut gefälscht die Markenwaren größtenteils waren.
Danach ging es für uns in das 
Kriegsopfermuseum. Von Panzern und Flugzeugen bis hin zu Foltergeräten und Zellen sind dort ausgestellt. Natürlich auch Fotografien und jede Menge geschichtliche Informationen. Auch wenn es uns sehr schwer fiel, alle Fotografien zu betrachten und die dazugehörige Geschichten zu lesen, haben wir den Besuch nicht bereut. Trotzdem waren die vielen Schicksale teilweise sehr schwer zu verdauen.
Auf dem Weg nach Hause gingen wir durch einen tollen Park, in dem einige Leute Sport trieben.
Auf dem Weg in unsere Unterkunft gönnten wir uns zur Stärkung erneut eine gute und günstige Pho-Suppe.

Freitag ließen wir es ruhig angehen. Nach dem Frühstück verbrachten einige Zeit damit, die nächsten Stationen in Vietnam sowie den Transport zu planen. Am Nachmittag ging es dann in ein Café, bevor wir unser Visum für Myanmar im Internet beantragten und natürlich gleich blechen mussten.
Nach dem Abendbrot ging es in eine Bar über den Dächern der Stadt und wir genossen die Aussicht und einen Cocktail.
Dann packten wir unsere Rucksäcke und schliefen das vorerst letzte Mal in HCMS ein. Am nächsten Vormittag sollte es weitergehen nach Da Lat.

Geschichtliche Grüße in die Heimat.

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 4
  • #1

    Sylvia+Jochen (Freitag, 11 September 2015 22:22)

    Hallo ihr beiden,
    wie wir lesen geht es euch gut und ihr habt gut auf eure sachen aufgepasst.
    In Da Lat waren wir auch. Es wird euch gefallen.
    Passt weiter gut auf euch auf. Wir wünschen euch weiterhin viel Spass.
    Alles liebe von Jochen und Sylvia

  • #2

    Mum (Montag, 14 September 2015 14:41)

    Hallo ihr Beiden,
    wir sind heute früh um 1.00 Uhr wieder zuhause angekommen und jetzt habe ich eure letzten drei Einträge endlich lesen können. Ihr habt schon wieder soviel erlebt und mitgemacht...das Moped scheint ja überall auf eurer Reise mit das beste Gefährt zu sein.
    Die Tempel finde ich mystisch...., würde auch sehr gerne selbst einmal einen besuchen.
    Irgendwann wird es klappen, bin Optimist. ;)
    Vietnam mit seiner Geschichte ist doch etwas bedrückend. Umso schöner eure Mopedtour bei Nacht und der leckere Kuchen. Oder bringe ich da jetzt etwas durcheinander, also mit dem Kuchen?
    Egal, macht weiter so und weiter gut aufeinander aufpassen!
    Seid lieb umarmt :* Mum

  • #3

    Mum (Montag, 14 September 2015 14:44)

    Der Kuchen war ja noch in Thailand, ok...:*

  • #4

    Tobi Tobsen (Donnerstag, 24 September 2015 03:52)

    Hey ihr beiden Hübschen,

    das ist ein schöner Blog, den ihr hier gestartet habt. Ich hoffe ihr habt noch viel Spass und geniest es. Die Infos für Vietnam sind sehr hilfreich, die werde ich und Steffen in unsere Planung einbauen.

    Beste Grüße aus Darwin

    PS: Der Bart ist richtig stark Matze :)