Hoi An

Ein bisschen wie zu Hause

Nach einem entspannten, ca. 1,5- stündigen Flug, erreichten wir den Flughafen von Da Nang. Der Flughafentransfer unserer Unterkunft holte uns planmäßig ab und fuhr uns ins 30 km entfernte Hoi An.
Angekommen in unserer Unterkunft wurden wir äußerst freundlich von unserer Hausherrin und ihrer Mutter (zumindest vermuten wir das) empfangen. Während wir die Rucksäcke ablegten, stellten die Frauen schon die Fahrräder für uns bereit. Inklusive kaltem Wasser in den Körben. Dann ging es in die 10 Minuten entfernte Innenstadt, wo wir uns erstmal die Mägen füllten. Anschließend fuhren wir noch etwas herum, allerdings zwang uns die drückende Hitze schnell wieder zurück in unsere Unterkunft. Bis auf ein durchschnittliches Abendessen passierte an dem Tag nicht mehr viel. 

Am Donnerstag bekamen wir zum Start in den Tag ein wunderbares asiatisches Frühstück serviert, welches von den Frauen frisch gekocht und wunderbar angerichtet wurde. Es gab Reis mit gebratenem Gemüse und Schrimps und es schmeckte sehr gut. Dazu noch frische Mango - großartig. Danach schnappten wir uns wieder unsere Drahtesel, um die Stadt, besonders die Altstadt, genauer zu erkunden. Der erste Stop war am lokalen Markt. Allerdings fühlten wir uns dort leider nicht so richtig wohl. Die Verkäufer/innen sprachen uns sehr laut und fordernd an und scheuten auch keinen Körperkontakt. Das Rumschlendern wurde dadurch leider erschwert und wir schwangen uns schnell wieder auf unsere Räder.
Nächstes Ziel sollte die Altstadt sein. Für diese wird seit einigen Jahren (seit sie zur UNESCO - Welterbestätte ernannt wurde) eine Art Eintritt in Höhe von 5€ erhoben. Auch wenn wir auf der Reise keinen Igel in der Tasche haben, wollten wir uns diese Gebühr sparen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als uns gekonnt an den Kassenhäuschen vorbeizumanövrieren und den einen oder anderen Schleichweg zu benutzen. So sahen wir trotzdem die wunderschönen Gassen, die überdachte Japanische Brücke, Boote, schöne Häuser und vieles mehr.
Nachdem wir uns ein Käffchen und ein (für asiatische Verhältnisse) ordentliches Stück Kuchen gönnten, ging es Richtung Cua Dai Strand. Anders als erwartet hat dieser Strand nicht mehr viel mit dem wunderschönen, breiten, weißen Sandstrand zu tun, der er noch vor wenigen Jahren war. Wir sahen lediglich riesige Sandsäcke, die verhindern sollten, dass der Strand komplett abgetragen wird. Leider kein schöner Anblick. In Verbindung mit den sehr aufdringlichen Verkäufern, wurde es uns sehr leicht gemacht, wieder Richtung Unterkunft zu düsen. Auf dem Weg dorthin sahen wir Fischerboote, Wasserbüffel und wunderschöne Reisfelder.
"Unsere Frauen" warteten schon mit kaltem Wasser und frisch gepressten Mangosäften auf uns.

Am Freitag gab es ein leckeres Omelett mit frischem Baguette für uns. Danach nahmen wir uns einen Roller und fuhren Richtung Marmorberge.
Am Ziel parkten wir unser Geschoss und kauften uns Tickets. Dann fuhren wir mit dem Lift auf den Berg. Oben angekommen fanden wir sehr viele Tempel, Höhlen und Aussichtspunkte.  Natürlich leben dort auch Mönche, die uns immer wieder sehr beeindrucken.
Am Fuße der Berge kann man viele verschiedene Souvenirs kaufen, natürlich aus Marmor.
Ziemlich erschöpft schwangen wir uns wieder auf unsere Roller und fuhren zu einem anderen Strand, namens An Bang. Auf dem Weg hielten wir noch an einem Strandabschnitt, der aktuell gesperrt, aber auch sehr schön war. Allerdings werden überall am Strand riesige Resorte errichtet, die das traumhafte Bild in Zukunft leider etwas trüben werden.
Am Strand angekommen, warteten wieder sehr lästige Verkäufer auf uns. Der Strand selbst war jedoch sehr breit und sauber. Nachdem wir ein nettes Restaurant gefunden hatten, bestellten wir uns eine Kleinigkeit zu essen und machten es uns auf zwei Liegen so richtig gemütlich. Dabei konnten wir Fischer beobachten, die auf dem offenen Meer ihre Arbeit verrichteten.
Als die Strandverkäuferinnen am späten Nachmittag begannen Essen an den Strand zu schleppen und Koch- sowie Sitzmöglichkeiten aufzubauen (die Einheimischen treffen sich abends zum Essen und Baden am Strand), traten wir den Heimweg an. Auf dem Weg zum Roller bekamen wir leider mit, wie ein Vietnamese versuchte einer Urlauberin die Umhängetasche wegzureißen. Echt traurig, aber andererseits die Bestätigung unseres Gefühles von Vietnam. Danach düsten wir im chaotischen Verkehr Richtung Unterkunft. 

Der Samstagmorgen startete mit Nudeln, Gemüse und einer wunderbaren Paste bzw. Soße. Einfach lecker. Danach chillten wir etwas, bis wir uns auf unsere Räder schwangen, um zum Massagestudio zu radeln. Dort gab es erstmal eine überragende Fußmassage. Allerdings wurde sich nicht nur um unsere Füße gekümmert. Waden, Kopf, Gesicht und Nacken wurden ebenfalls verwöhnt. Im Anschluss gönnten wir uns Kaffee und Kuchen und radelten zurück und genossen den Sonnenuntergang.
Sonntag ging es für uns nach My Son, da sich dort eine wunderschöne,  große Tempelanlage befindet. Da die Besucherströme meist gegen 10:00 Uhr vor Ort sind, starteten wir um 6:00 Uhr mit dem Roller ins ca. 40 km entfernte My Son. Nach einer tollen Fahrt durch Ortschaften und vorbei an Feldern, erreichten wir um 7:30 Uhr das Ziel. Nachdem wir die Tickets gekauft hatten, nahmen wir erstmal das Frühstück zu uns. (Die Frauen unserer Unterkunft sind noch vor uns aufgestanden, um uns etwas zu kochen, das sie uns mitgaben. Unglaublich nett.)
Danach startete unsere Tour mit einer jungen Frau, die unser Guide war und uns viel Wissenswertes erklärte. Leider wurde während des Vietnamkrieges sehr viel zerstört. Doch einige Tempel des Cham-Volkes sind noch zu sehen. Als wir alles gesehen hatten, sahen wir nur noch eins: Menschenmassen. Daher waren wir sehr froh, schon so früh gefahren zu sein.
Als wir wieder in Hoi An waren, gab es erstmal einen kleinen Mittagssnack und ein Käffchen. Außerdem besorgten wir für die Frauen des Hauses Blumen und Schokolade, um uns für die Hilfsbereitschaft und den tollen Service zu bedanken. Zurück in der Unterkunft gab es für uns Wasser und Joghurt und für die Frauen Blumen und Schokolade. Leider begann es kurze Zeit später recht stark zu regnen. Regen hatten wir die Tage davor auch, allerdings nur nachts, dafür besonders heftig. An diesem Tag begann es schon am Nachmittag. Eigentlich wollten wir uns am nächsten Tag per Easy-Rider (Motorrad) von Hoi An nach Hue fahren. Die Strecke bietet eine spektakuläre Aussicht und man hat die Möglichkeit Vietnam fernab der ausgetretenen Touristenpfade kennenzulernen. Allerdings wurde aufgrund des Wetters nichts daraus. Die Fahrer kamen extra zu uns in die Unterkunft, um mit uns zu besprechen, ob die Fahrt Sinn ergeben würde oder nicht. Wir entschieden uns zusammen dagegen. Sehr schade. Vielleicht beim nächsten Mal. Abends fuhren wir zwar noch mit dem Roller bei strömendem Regen in die Innenstadt, um etwas zu essen, aber das war es dann erstmal mit dem Zweirad. 

Am Montag erwartete uns das gewohnte, exzellente Frühstück, welches dieses Mal eine leckere, frisch zubereitete Pho-Suppe war. Danach bekamen wir jeder eine Kette mit einem Marmoranhänger, die uns Glück bringen soll. Im Anschluss packten wir unsere letzten Sachen zusammen und warteten auf den Transporter, der uns zum Bus bringen sollte. Nach einem letzten Abschiedsbild wurden wir gegen 13:30 Uhr bei strömendem Regen von unserer Unterkunft abgeholt. Den Frauen in unserer Unterkunft sind wir für das, was sie für uns getan haben und wie sie es getan haben sehr dankbar. Leider ist unser Bild von Vietnam bisher nicht so schön, wie das anderer Länder. Allerdings haben uns die Damen mit ihrer Herzlichkeit schlicht und einfach verzaubert.
Heimelige Grüße in die Heimat!

Kathleen&Mathias

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Birgit (Sonntag, 20 September 2015 14:42)

    Die beiden Herbergsfrauen sehen auch richtig freundlich aus. Da glaube ich gerne, dass ihr euch da gut aufgehoben gefühlt habt....