Luang Prabang

Suzuki zeigt uns seine Farm

Die Anreise nach Luang Prabang stellte sich erneut als wahres Abenteuer heraus. Abgerutschte Straßen, riesige Steine, die auf dem Weg lagen, aber auch atemberaubende Blicke über die grüne Berglandschaft von Laos erwarteten uns.
In der Unterkunft wurden wir sehr nett von Andy (Amerikaner aus Boston) empfangen, der mit seiner Frau Venus (Laotin) das Guesthouse leitet. Im Anschluss ging es direkt in ein Kaffee, um den Tag bei einem Stück Kuchen etwas zu feiern. Zurück in der Unterkunft erwartete Mathias eine kleine Geburtstagsüberraschung mit Kuchen und Ballons, die Kathleen mit Andy im Vorhinein organisiert hatte.
Im grünen Innenhof lernten wir dann Kerstin sowie ihre beiden Töchter Ronja und Cora kennen, mit denen wir uns auf Anhieb sehr gut verstanden. Sie kommen aus einem kleinen Ort in der Nähe von Speyer.

Nachdem wir am Dienstag unser Frühstück zu uns genommen hatten, erkundeten wir den Ort. 
Als erstes ging es zum Tempel namens Wat Xieng Thong
und im Anschluss zum Wat Sensoukaram.
Da die Sonne mal wieder erbarmungslos brannte, mussten wir uns danach erst einmal bei einem Getränk abkühlen. 
Auf dem Weg zum Wat Mai, kamen wir an einer Schule vorbei. Die Kinder freuten sich, dass wir Fotos von ihnen schossen und konnten sich kaum einkriegen, als wir ihnen die Bilder zeigten. Für uns ist die Technik selbstverständlich, für die Kinder aber etwas sehr außergewöhnliches.
Bevor wir am Abend mit Kerstin und den Mädels zum Essen gingen, kehrten wir nochmal in den Wat Mai zurück, in dem jeden Abend eine Zeremonie der dort lebenden Mönche stattfindet. Wir setzten uns einfach ganz still hinter die Mönche und lauschten ihren gebetsartigen Gesängen. Wir hatten eine Gänsehaut und waren tief beeindruckt.
Im Anschluss ging es mit dem Tuk Tuk zu einer Pizzeria. Der Name Secret Pizza kommt wohl daher, dass der Ort nur sehr schwer zu finden ist. Nicht einmal unser Fahrer wusste genau, wo es ist. Einige dunklen Straßen später und an vielen Hunden vorbei, erreichten wir jedoch unser Ziel. Es war ein wundervolles Restaurant mit einem großem Steinofen und vielen netten Details und Lichtern. Übrigens war es die beste Pizza, die wir in Asien gegessen hatten. 

Am Mittwoch ging es für uns auf den Berg Phu Si, der sich direkt in dem Ort befindet. Er bietet nicht nur eine grandiose Aussicht, sondern auch eine 24 m hohe Stupa namens That Chromsi.
Wieder unten angekommen und etwas gezeichnet von der Hitze, ging es kurz in die Unterkunft. 
Dann starteten wir zu einer schon lange überfälligen Tour auf dem Mekong. Natürlich waren auch unsere drei Freunde aus der Pfalz am Start. Das riesige Boot hatten wir übrigens ganz für uns alleine, was uns natürlich sehr freute.
Schon ging es Flussaufwärts, vorbei an Bauern, badenden Kindern und Fischern Richtung erstem Stop. Was sollte sich besser eignen als eine Schnappsbrennerei in Ban Xang Hai (von Bootsführern Whisky-Village genannt). Natürlich gab es reichlich Kostproben für uns. Das Angebot reichte von Schlangen- und Skorpionschnaps, bis hin zu Reiswhisky. Für die Mädels gab es außerdem noch selbstgewebte Tücher.
In dem kleinen Ort gab es natürlich auch einen kleinen Tempel, vor dem Mönche saßen und sich unterhielten. 

Daneben begann direkt das Dorftreiben. Die Frauen kochten, andere saßen einfach nur zusammen und wieder andere schmückten eine Art kleines Häuschen. Anfangs war für uns nicht ersichtlich, worum es sich dabei handelte. Wir sahen ein Bild von einer jungen Frau, Koffer und Sachen und jede Menge Geld, welches außen am Häuschen baumelte. Später stellte sich heraus, dass es eine Beerdigung war. Alles, was die Frau besaß sowie Geld als Spende, wurde in und an dem Häuschen verteilt. Im Anschluss wird alles verbrannt weil man möchte, dass es der Person im Leben danach gut geht und es ihr an nichts fehlt. Sie nimmt sozusagen Geld, ihre Sachen und persönlichen Dinge mit in den Himmel. Vor Ort herrschte übrigens eine fröhliche und ausgelassene Stimmung, was wir sehr bemerkenswert fanden. Die Menschen fürchten sich nicht vor dem Tod, sondern glauben an ein Leben danach.
Im Anschluss schipperten wir weiter zu den Pak-Ou-Höhlen, die in den Kalksteinklippen liegen und tausende von Buddha-Statuen beherbergen. Teilweise stammen diese von Pilgern bzw. wurden im Indochinakrieg zum Schutz vor Plünderungen an diesen Ort gebracht.
Anschliessend ging es zurück in Richtung Luang Prabang, dem Sonnenuntergang entgegen.
Abendbrot gab es für unsere Reisegruppe in einem tollen laotischen Restaurant, in dem uns vom Personal das eine oder andere Glas Reiswhisky angeboten wurde. Solche Angebote soll man bekanntlich nicht ablehnen. 

Am Donnerstag hatten wir einen tollen Ausflug geplant. Es ging auf eine Bio-Farm, auf der Reis und Gemüse angebaut wird. Dort lernten wir alle 14 Schritte des Reisanbaus kennen. Aber nicht nur das - natürlich durften bzw. mussten wir bei jedem Schritt selbst anpacken, zB. das Feld umpflügen mit dem Wasserbüffel namens Suzuki. Echt beeindruckend wie viel Arbeit geleistet werden muss, um eine Portion Reis auf den Teller zu bekommen. Am Ende saßen wir alle zusammen und genossen verschiedene Reisprodukte sowie Reiswein. In toller und empfehlenswerter Ausflug.
Das nächste Ziel des Tages war der Tad Sae Wasserfall. Vorher kaufte Mathias bei einem verrückt aussehenden Opa eine Flasche Whisky für das letzte gemeinsame Abendessen.
Dann ging es mit dem Tuk Tuk Richtung Wasserfall. Noch eine kurze Strecke mit einem Boot und schon waren wir da. Das kristallklare Wasser floss stufenartig zwischen Bäumen hinunter bis in den Mekong. Auf das Baden mit Elefanten verzichteten wir zwar, aber wir ließen es uns nicht nehmen, selbst in die eiskalten Fluten zu springen. Eine willkommene Erfrischung. Nach tollen Eindrücken und vielen Bildern ging es zurück.
Am Abend gingen wir nochmal in den Tempel, um bei einer weiteren Zeremonie der Mönche dabei zu sein.
Im Anschluss gab es leckeres Abendessen, welches Venus für uns gekocht hat. Es bestand aus einer traditionellen Suppe sowie süßen Desserts und war ein krönender Abschluss der schönen Zeit mit unseren neuen Freunden, in Luang Prabang und natürlich in Laos. Bei Bier und Whisky saßen wir bis in die Morgenstunden zusammen.
Freitag hieß es erst einmal nach wenigen Stunden Schlaf zum Almosengang der Mönche zu gehen.
Danach mussten wir uns von Kerstin und ihren Mädels verabschieden, bevor wir unsere Sachen packten und mit dem Tuk Tuk zum Flughafen düsten. 

Kerstin, Ronja und Cora wünschen wir alles Gute und bedanken uns für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten. Wir sehen uns in der Pfalz zur Weinprobe! :-)

Die Zeit in Laos war leider sehr schnell vorbei. Ein tolles Land voller ruhiger und netter Menschen. Wir haben die Zeit sehr genossen und werden bestimmt nochmal zurückkehren.

Whiskyge Grüße in die Heimat!

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 4
  • #1

    Mum (Dienstag, 06 Oktober 2015 23:46)

    Hallo ihr "Reisbauern",
    das sieht auf den Fotos richtig gut aus wie ihr euch, mit Suzuki, um den Reis kümmert, vom Anfang bis zum Verzehr. Ihr hattet wohl richtig Spaß dabei?
    Dann noch die anstrengende Whiskyverkostung ;))....
    Da muss man dann erst einmal wieder ein Kaeffchen trinken hi,hi.
    Weiter viel Spaß und seid ganz lieb umarmt und :*

  • #2

    Julia (Mittwoch, 07 Oktober 2015 16:09)

    Hallo ihr Lieben,
    ich finde es großartig, dass ihr hautnah den Reisanbau und das ganze Drumherum kennenlernen konntet. Das war sicher ein interessanter und den Bildern zu urteilen spaßiger Tag, den ihr nicht so schnell vergessen werdet :)
    Und die Beine haben sich über die Schlammpackung sicher auch gefreut- sozusagen Reisanbau inklusive Wellness Behandlung ;)
    Euch weiterhin eine schöne Zeit und passt gut auf euch auf! Liebste Grüße aus dem verregneten Chemnitz :*****

  • #3

    Janine (Mittwoch, 07 Oktober 2015 20:20)

    Ohhh, dieser Bericht hat mir super gut gefallen. Toll, dass ihr es selbst ausprobieren durftet. :)
    Und danke für die Bilder von der Schule. Super!!!
    Ich drück euch ganz doll.

  • #4

    Wiebke (Donnerstag, 15 Oktober 2015 14:36)

    Wie man Reis anbaut, müsst ihr mir dann mal ganz genau berichten ;) Wir haben auf Bali alle möglichen Leute gefragt, aber keiner wollte uns so richtig Auskunft geben. Wir dachten es sei also ein großes Geheimnis der Menschheit :D Schön, dass ihr dieses Geheimnis erfahren durftet! Die Bilder sind wirklich großartig!