Kalaw

Der Regen hat uns fest im Griff

Am Sonntag hieß es bye bye Tempel und Pagoden und ab Richtung Kalaw. Die Strecke zwischen beiden Orten sollte ganz entspannt mit einem Kleinbus erfolgen, etwas anstrengend war es dann allerdings schon.
Dass es etwas verspätet losging, war nicht so schlimm. Allerdings zerrte es nach und nach an den Nerven, dass wir allein in und um Bagan unzählige Male hielten um Luft zu pumpen, Waren ein- und auszuladen und (einheimische) Passagiere in das Innere des Wagens zu stopfen. Dass bereits alle Plätze mit Touristen besetzt waren, störte dabei nicht wirklich. Es wurden einfach kleine Hocker zwischen die Sitze gestellt bzw. sich auf das Dach zu unserem Gepäck gesetzt. Bei jedem Stop kamen Einheimische zum Bus, die uns Essen jeglicher Art anboten.
Als es heftig begann zu regnen, floss literweise Wasser zu uns in den Innenraum, sodass wir zum erstmal Mal unsere Regenjacke in einem Auto trugen. Für die Leute auf dem Dach muss es wohl sehr schlimm gewesen sein, denn es regnete längere Zeit so heftig, dass Straßen in Seen verwandelt wurden. Nach dem obligatorischen Mittagsstop in einem örtlichen Lokal, welches wir uns mit einem halben Dutzend hungriger Hunde teilten, erreichten wir am Nachmittag Kalaw.
Wir bezahlten dafür, dass wir vom Hotel in Bagan bis zum Hotel in Kalaw transportiert werden, aber der Fahrer hielt mitten im Zentrum (einige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt) an und bat uns auszusteigen. Nach einer kleinen Diskussion und der Hilfe eines örtlichen Taxifahrers, brachte er uns dann doch bis zur Unterkunft, welche oberhalb von Kalaw lag. Es regnete sehr stark und war auch ziemlich kalt. 

Unsere Unterkunft, die von einem Belgier geleitet wird, besteht aus einem großen Haupthaus, zwei Bungalows und einem neu errichteten, kleinen Haus, das sich mit seiner Ausstattung und dem Preis speziell an Rucksacktouristen richtet. Wir wählten also das kleine Haus, welches rustikal und einfach, aber ausreichend war. 

Da das Innere des Ortes, wo sich die Restaurants befanden, etwas entfernt lag und es kalt und nass war, entschieden wir uns am Abend Essen zu bestellen und im Gemeinschaftsraum des Haupthauses zu essen. 

Am Montag genossen wir erstmal ein leckeres Frühstück, welches in Boxen serviert wurde, die jeder Einheimischer mindestens einmal besitzt. Man sieht sie wirklich überall und Leute nehmen dort ihr Mittag oder Abendbrot mit zur Arbeit oder mit in den Park, wo sie sich mit Freunden treffen und dann gemeinsam essen.
Anschliessend machten wir uns auf den Weg, um den Ort etwas zu erkunden. Es ging zuerst zum Bahnhof, wo wir uns einige Minuten setzten und das spannende Treiben beobachteten. Unter anderem wurde frisches Obst und Gemüse in und aus dem Zug geladen.
Weiter ging es in den Ort und auf den Markt. Bevor es zurück ging holten wir uns noch ein Chapati, inklusive zweier Dips und kehrten in die Unterkunft zurück.
Der starke Regen und die Kälte machten Unternehmungen für uns nahezu unmöglich. Wieder aßen wir in der Unterkunft und fragten uns, während wir ziemlich froren, warum der Kamin eigentlich nicht an ist. Auf Nachfrage hieß es, dass er nicht gereinigt sei, da normalerweise erst ab November geheizt werden muss. 

Am Dienstag nutzten wir nach dem Frühstück wieder einmal eine Lücke in der dunklen Wolkendecke, um einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Dort machten wir uns ein Bild von dem Leben der Einheimischen, in dem wir unter anderem ihre Häuser unter die Lupe nahmen. 
Danach blieb uns aufgrund des Wetters nichts anderes übrig, als zu chillen, Karten zu spielen und unsere nächsten Stops durchzuplanen. Wo wir Abendbrot aßen, könnt ihr euch sicher denken. Der Besitzer hatte tagsüber den Kamin reinigen lassen, sodass es zumindest kuschelig warm war. Immer mehr Gäste kamen hinzu und wir saßen alle zusammen und unterhielten uns gut. Mathias war übrigens zur Feuerwache eingeteilt. 

Mittwoch sind wir nach dem Frühstück zu einer kleinen, von Marc (Besitzer der Unterkunft) empfohlenen, Wanderung aufgebrochen. Es ging durch einen Wald hinauf auf die Spitze eines Berges, inklusive kleinem Kloster. Von dort oben hatten wir eine tolle Sicht. Zudem befand sich ein riesiger Baum dort oben, der von Marc als Kletterbaum beschrieben wurde. Wir versuchten es jedoch nicht. :-)
Als wir zurück in der Unterkunft waren, fing es erneut an zu regnen. Wir hatten also alles richtig gemacht! 

Am Nachmittag packten wir die Rucksäcke, spielten Karten und heizten den Kamin ordentlich durch, bevor wir Abendbrot aßen und schlafen gingen. 

Am nächsten Tag (Donnerstag) wollten wir mit dem lokalen Zug Richtung Nyaungshwe am Inle-See fahren. Wir waren schon sehr gespannt, warum der Zug für die rund 35km 3,5h brauchen sollte. 

Fast hätten wir es vergessen: in Kalaw hatten wir circa während der halben Zeit unseres Aufenthalts keinen Strom und somit weder warmes Wasser, noch Internet. Mal ist das ganz angenehm aber für mehrere Tage, etwas ab vom Schuss, bei schlechtem Wetter, Kälte und ohne Heizung schon dezent anstrengend! :-)
Stromlose Grüße in die Heimat.  

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 3
  • #1

    BB (Mittwoch, 21 Oktober 2015 16:08)

    Na, da bin ich froh, dass Matze die Feuerwache übernommen hatte, dazu noch die Kerzen.... Da konnte ja nichts schief gehen.
    Die "Busfahrt" war also auch sehr abwechslungsreich. Da gibt es keine Fahrgastbegrenzung, dafür Lückenfüller. Es geht immer noch was rein, hi,hi.
    Schade, dass das Wetter jetzt nicht mehr ganz so schön und trocken ist, aber so eins, zwei, drei, vier, fünf....Runden UNO machen ja auch spass. ; )

  • #2

    Opa und Oma (Donnerstag, 22 Oktober 2015 19:26)

    Da habt ihr ja ganz schön was erlebt. Aber bei uns war auch die Heizung für einen Tag defekt ,denn das Teil mußte erst bestellt werden . Bei uns brannte aber das Licht.Wir wünschen euch aber Sonnenschein und noch schöne Tage. Viele liebe Grüße von uns Allen. Opa und Oma die jetzt fleißig eure Seiten lesen.

  • #3

    Kathleen&Mathias (Mittwoch, 04 November 2015 03:32)

    @ Mum: Ja, der Matze hat das alles sehr gut gelöst mit dem Feuer. Es hat ihm sogar ein bisschen Spaß bereitet ;)

    @Opa und Oma: vielen Dank für euren Kommentar! Es freut uns sehr, dass ihr jetzt auch immer auf dem Laufenden seid! Viel Spaß weiterhin! :)