Sihanoukville

Was hat der Dollar hier verloren?

Bevor wir Freitag abgeholt wurden, schafften wir es noch, uns im Café des Vortages ein kleines Frühstück zu holen. Dann schnell zurück in die Unterkunft und kurze Zeit später stand schon der Pick-Up-Service vor der Tür. Wir dachten eigentlich, dass das der Bus sei, der uns nach Sihanoukville fahren würde, aber es kam anders.
Wir holten noch andere Touristen ab und fuhren dann zum Büro des Busunternehmens. Dort hieß es, dass wir alles aussteigen sollen, um den Bus zu wechseln. Dann wurde es etwas chaotisch, denn niemand wusste so richtig, wer in welchen Bus steigen sollte, nicht einmal die Mitarbeiter des Unternehmens konnten es uns sagen.

Wenig später kam ein Kleinbus angerollt, der sich als unser herausstellen sollte. Erster Gedanke: ziemlich klein. Immer mehr Personen stiegen in den Bus und die Fahrer hatten sichtlich Probleme, die teils riesigen Gepäckstücke unterzubringen. Während Kathleen schon drin saß, stand Mathias draußen und schaute sich das Treiben ganz entspannt an. Als die Fahrer alles verstaut hatten, und zufrieden mit ihrer Arbeit waren, schauten sie Mathias an und fragten ihn, ob er und die beiden großen Rucksäcke auch noch mit wollen. Hätte ja sein können, dass er nur zum Spaß neben dem Bus steht. :-) Als sie unsere beiden Gepäckstücke auch noch reingestopft hatten, drohte der Bus endgültig aus allen Nähten zu platzen. Da hinten im Bus kein Sitzplatz mehr war, wurde Mathias dann kurzerhand zum Co-Pilot ernannt und nahm neben dem Fahrer Platz. Die für Pilot und Co-Pilot so wichtigen Abstimmungen scheiterten leider daran, dass der Pilot kein Englisch sprechen konnte.
Als wir in Sihanoukville angekommen waren, holte uns, wie vereinbart, das Tuk Tuk unserer Unterkunft ab. In unserem Gasthaus hatten wir ein langes und interessantes Gespräch mit der Besitzerin, Monika aus der Schweiz. Sie kam mit ihrem Freund Peter vor vier Jahren nach Kambodscha und hatte uns einiges zu erzählen.  

Da sich die Unterkunft etwas außerhalb befand, waren wir auf einen Roller angewiesen. Diesen konnten wir jedoch problemlos bei ihr mieten. 

Wir hatten schon oft gehört, dass Touristen in Kambodscha sehr gerne von der Polizei angehalten werden. Auch wenn man nichts verbrochen hat, fragen die Polizisten gerne nach Geld bzw. denken sich Verstöße aus. Daher hat uns Monika folgende Regeln/ Tipps mit auf den Weg gegeben: 

- Immer Helme tragen. 

- Licht am Tag ausschalten. 

- Am roten Ampeln halten. (Dies machen die Einheimischen nicht.) 

- Führerschein und internationalen Führerschein immer dabei haben. 

- In den internationalen Führerschein einen Dollar legen. (Den nimmt der Polizist raus und lässt einen dann schnell weiter.)

Wir befolgten natürlich Ihre Ratschläge.  

Dann düsten wir in die Stadt und steuerten als erstes ein kleines, leicht verstecktes Café an, in dem geistig und körperlich behinderte Einheimische arbeiten. Solche Projekte unterstützen wir natürlich gern.
Danach ging es in einen Supermarkt, wo wir Müsli und Milch (unser Frühstück für die nächsten Tage) kauften.  

Dann ging es zum Abendbrot und danach durch Sihanoukvilles Nacht wieder Richtung Unterkunft. 

Nachdem wir vor dem Schlafen einen Frosch des Zimmers verbannt hatten, blieben noch zwei Geckos übrig, die die Nacht gern in unserem Zimmer verbringen wollten. Diesen Wunsch konnten wir ihnen natürlich nicht ausschlagen. :-)
Samstag stand seit langer Zeit mal wieder ein Tag am Strand auf dem Programm. 

Auf dem Weg zu unserem Ziel kamen wir wieder einmal an Familien vorbei, die in sehr armen und dreckigen Verhältnissen neben der Straße wohnten, was uns sehr nachdenklich stimmte.  

Nach 20 Minuten mit dem Roller erreichten wir den Otres Beach. Wir machten es uns auf den Liegen einer Bar gemütlich und genossen unser Leben. Zwar wurden wir alle fünf Minuten gefragt, ob wir eine Massage benötigen, eine Sonnenbrille kaufen wollen oder einen Ausflug machen möchten, allerdings war das okay. Schließlich meinen es die Leute nicht böse und verdienen sich somit ihr Geld.
Nach ein paar entspannten Stunden in der Sonne machten wir uns auf den Heimweg.

Nochmals kehrten wir in das Café des Vortages ein, bevor es erstmal wieder zurück in die Unterkunft ging. Dort wurden wir schon von den zwei Haushunden empfangen. 

Abends brausten wir dann noch zum Abendessen in die Stadt. Nachdem wir mit vollem Magen wieder "Zuhause" waren, suchten wir ein paar Sachen zusammen, die wir einer der Familien an der Straße schenken wollten. Während der Reise haben sich einige unserer Sachen etwas verfärbt. bzw. sind leicht beschädigt. Somit wollten wir sie eh nicht mit zurück nach Deutschland nehmen. Für diese Familien sind sie jedoch wie neu und wir erhofften uns somit, ihnen eine kleine Freude zu machen.

Sonntag steuerten wir, bevor es zum Strand ging, einen kleinen Buchladen an. Leider wurde wir zwischen all den Schätzen in den verschiedensten Sprachen nicht fündig. 

Dann hielten wir bei einer Familie an der Straße und übergaben eine Tüte mit Sachen und ein paar Süßigkeiten, was sie sichtlich freute.

Anschließend fuhren wir weiter in unsere "Stammbar" und machten es uns am Wasser gemütlich. Nach ein paar Stunden zog eine heftige Unwetterfront auf, die uns dazu veranlasste, den Strand früher zu verlassen als geplant.
Zurück in Sihanoukville kam, was kommen musste: Wir wurden von der Polizei rausgefischt. Da wir beide Helme auf hatten und kein Licht an war, hatten wir uns nichts zu Schulden kommen lassen. Allerdings sind die Polizisten hier dafür bekannt, auf jeden Fall etwas zu finden und dann Geld zu kassieren. Der Beamte fragte Mathias nach seinem Führerschein. Als er diesen dann aufklappte und die 1-Dollar-Note sah, die darin auf ihn wartete, guckte er uns verwundert an. Mathias sagte ihm dann, dass das Geld für ihn sei. Daraufhin schmunzelte er, nahm das Geld, gab uns den Führerschein zurück und sagte, dass wir weiterfahren dürfen. Kurz und schmerzlos und doch mussten wir während wir weiterfuhren ziemlich lachen. Der Polizist tat so, als würde er sich über das Geld wundern, obwohl er genau wusste, warum es im Führerschein lag. :-) 

Anschließend gingen wir noch einen Kaffee trinken und in "unseren" Supermarkt. Nachdem wir etwas Zeit in der Unterkunft verbracht haben, fuhren wir nochmal zum Abendbrot in die Stadt. Bei Blitzen über dem Meer fuhren wir auf der Küstenstraße zurück. 

Dann hieß es mal wieder Sachen packen und schlummern. 

Strandige Grüße in die Heimat!

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Kommentare: 1
  • #1

    Bibi (Montag, 09 November 2015 18:51)

    Hi, hi, hat es euch tatsächlich erwischt, die "Verkehrskontrolle". Zum Glück hat eure nette Wirtin euch schon in den Zauber der Dollarllarscheine eingewiesen und es hat gewirkt, hex, hex...
    Ich bin immer dabei, aber Mathias mit dem Gepäck, entspannt neben dem schon richtig vollen Bus, also da wäre ich schon etwas panisch geworden, wahrscheinlich sogar sehr ;))
    Ansonsten hat es wieder viel Spass und Freude gemacht euren Artikel zu lesen.
    Bis bald, sied ganz lieb umarmt :*