Bangkok

Bangkok Baby

Dienstagmorgen ging es zum vorletzten Mal auf unserer Reise zum Flughafen. Und es war alles dabei: Es kam ein Taxi anstatt des gebuchten Vans, es stieg ein Deutscher mit einer ordentlichen Alkoholfahne dazu und kurz vor dem Airport hatten wir noch eine Panne.
Der Fahrer versuchte mehrfach das Auto wieder zu starten, aber es rührte sich nichts und wir versperrten die halbe Kreuzung. Sichtlich verärgerte Autofahrer fuhren an uns vorbei. Nach einiger Zeit telefonierte er kurz und dann stand auch schon ein Transporter hinter uns, der uns zum Flughafen brachte.

Angekommen in Bangkok nahmen wir die öffentlichen Bahnen, um zu unserem Hotel zu kommen. Wie auch in Singapur verfügt Bangkok über ein großes öffentliches Netz, welches sehr einfach zu verstehen ist. 

Im Hotel gab es erstmal ein Nickerchen für uns, bevor wir in einem kleinen, einheimischen Restaurant Abendbrot aßen. 

Mittwoch starteten wir bei strahlendem Sonnenschein und Affenhitze nach bewährtem Cornflakes-Frühstück Richtung Chao Phraya Fluss. Da die Straßen Bangkoks den Großteil des Tages hoffnungslos überfüllt sind, lohnt sich die Fahrt mit einem Wassertaxi, denn es ist günstig und schnell. Von einem Pier ganz in unserer Nähe bestiegen wir nach etwas Wartezeit ein Boot und düsten Richtung Norden. Wahnsinn, was auf dem Fluss los war. Überall Boote bzw. Schiffe in den verschiedensten Größen, was einen starken Wellengang verursachte.
Am Ziel angekommen liefen wir vorbei an Pom Pra Sumen zur Khaosan Road, einer besonders bei Rucksacktouristen sehr beliebten Straße. Nachdem wir uns umgesehen hatten und unsere Geldbeutel etwas leichter waren, steuerten wir wieder Richtung Fluss. Auf dem Weg zum Boot freuten wir uns, dass wir nicht in dieser Gegend schliefen, denn es waren einfach zu viele Touristen, Restaurants, Bars und so weiter. 
Wir schipperten also wieder mit dem Boot zurück, stiegen in die Hochbahn und fuhren zum Siegesdenkmal.
Nach ein paar Fotos wollten wir herausfinden, von wo unser Bus am nächsten Morgen (wir hatten einen Ausflug geplant) abfahren würde. Wir wussten nur, dass er irgendwo nahe dem Denkmal starten soll. Glücklicherweise hatten wir einen Zettel, auf dem das Ziel in einheimischer Sprache geschrieben war, denn die befragten Herren taten sich mit der englischen Sprache leider etwas schwer. Wir wurden von einer Station zur nächsten geschickt und erreichten Dank der netten Herren den richtigen Stop. Dort erfuhren wir von einem netten älteren Herren, dass der erste Bus am nächsten Tag um 6:00 Uhr fahren würde und wir für die Tickets einfach wieder zu ihm kommen sollten. Das klang gut für uns. Die Straßen waren zu dem Zeitpunkt schon hoffnungslos überfüllt, daher entschieden wir uns die zwei Kilometer zum MBK Einkaufszentrum zu laufen.
Nach einer ausgiebigen Shopping-Tour schauten wir noch kurz Thaiboxen und fuhren mit der Hochbahn wieder zurück.
Anschließend gingen wir wieder in das Restaurant des Vortages. 

Um 4:40 Uhr klingelte am Donnerstag der Wecker. Nach einem Express-Frühstück ging es auf die Straße. Dort wollten wir ein Taxi suchen, welches uns zum Siegesdenkmal bringt. Der Sicherheitsmann unseres Hotels, der gerade tief und fest schlief, schaute uns mit einem halben Auge an und wunderte sich wahrscheinlich, warum die Touristen schon so früh durch die Gegend spukten. Mit dem Taxi ging es zu dem kleinen Busbahnhof, wo der ältere Herr schon auf uns wartete. Die wichtigsten englischen Wörter schien er draufzuhaben, denn er sagte uns, dass er sich an uns erinnere. Wir kauften bei ihm die Fahrkarten und setzen uns zu den Einheimischen auf die Wartebänke.
Irgendwann kam unser Fahrer und der ältere Herr sagte uns, dass wir mit ihm mitgehen sollten. Um kurz nach 6:00 Uhr starteten wir dann vom Busbahnhof. Dreißig Minuten später hielt der Fahrer an und sagte uns, dass wir aussteigen sollen. Er zeigte uns noch die Richtung in die wir gehen sollten und verabschiede sich. Während wir die Schnellstraße überquerten, sahen wir schon einen Mann winken. Er hatte ein Motorrad-Taxi und sah in uns seine potentielle Kundschaft. Ganz falsch lag er nicht. Kurze Zeit später saßen wir zu dritt auf seinem Moped und düsten weiter. Vorbei an einer wundervollen Landschaft und vielen erstaunten, einheimischen Gesichtern, näherten wir uns unserem Ziel. Nach ca. 20 Minuten Fahrtzeit war es soweit und wir erreichten Wat Bang Phra (Kloster). Kurz Opfergaben (Mentholzigaretten, eine Kerze, Räucherstäbchen, eine Orchidee) für umgerechnet 2€ gekauft und ab in den Tempel.
Mathias wurde in einen Raum geschickt, in dem er auf fünf Thais traf. Sie wollten sich ebenfalls ein Sak Yant tätowieren lassen. Der Älteste von ihnen deutete auf einen großen Kelch, in den Mathias die Opfergaben legen sollte. Zusätzlich noch umgerechnet 0,70€ als Spende.
Einige Zeit später kam der Mönch und seine Helfer in den Raum. Nachdem alle zusammen die Opfergaben an ihn übergeben hatten, ging es los. Mathias war als 6. an der Reihe. Kurze Zeit später hattet er schon die "fünf heiligen Linien" (Yant Hah Teaw) unter seiner Haut.
Dieses Motiv ist eines der bekanntesten Sak Yant Tattoos. Jede einzelne der fünf Linien (Khmer-Schrift) hat ihre eigene magische und heilige Bedeutung. Typischerweise verleihen sie ihrem Träger Schutz vor bösen Geistern, Glück und Erfolg.

Zurück zur Busstation nahm uns eine kleine Thai mit, die sich ebenfalls vom Mönch tätowieren ließ. Sehr lieb von ihr, dass sie extra einen Umweg gefahren ist für uns. Wenig später ging es mit dem Van wieder Richtung Bangkok.
Nachdem der neue Körperschmuck versorgt war und wir uns etwas ausgeruht hatten, fuhren wir am Abend zum Asiatique Markt. Wir erreichten ihn mit einem kostenlosen Shuttleschiff.
Der Nachmarkt, welcher sich in restaurierten Lagerhallen befindet, bietet in über 1000 Shops Handwerkskunst, Möbel, Kosmetik- und Wellnessprodukte, Kleidung, Restaurants und vieles mehr.

Für uns war es interessant zu sehen, allerdings verließen wir den Markt relativ schnell wieder. Im Grunde genommen ist es ein extra für Touristen erschaffener Ort, der nichts mit eigentlichen Shoppingerlebnissen in Bangkok zu tun hat, was nicht zuletzt an den völlig überhöhten Preisen liegt.
Freitag starteten wir mit einem Kaffee in den Tag. Im Anschluss liefen wir wieder zum Pier und fuhren nach Chinatown. Das Gewusel in den teils engen Straßen, die vielen Stände und Geschäfte dieses Bezirks gefielen uns sehr. Regelmäßig stärkten wir uns mit frisch gepressten Säften, z.B. Granatapfelsaft. Natürlich wurde auch ein wenig Geld für andere Dinge ausgegeben.
Dann ging es am Wat Traimit vorbei wieder in das MBK Center, wo es erst einmal Mittag gab.
Dann machten wir uns auf, die Shops vom Mittwoch wiederzufinden und sind daran fast verzweifelt. Nachdem wir uns mehrfach verlaufen hatten und schon an uns zweifelten, schafften wir es doch noch, die besagten Geschäfte zu finden.

Im Anschluss ging es zurück ins Hotel.
Samstag fuhren wir zum Chatuchak-Markt. Ein riesiger Markt mit Klamotten, Accessoires, Souvenirs, Essenständen und vielem mehr. Allerdings zu fairen Preise, die nicht nur Touristen, sondern auch jede Menge Einheimische anlocken. Dort verbrachten wir den halben Tag und fanden viele tolle Produkte. Jedem, der mal in Bangkok sein sollte, können wir diesen Markt nur empfehlen. Auf dem Weg zurück wurden wir noch Zeugen einer Tanzvorführung, die aussah wie ein Werbedreh inmitten von vielen Menschen.
Ein vorerst letztes Mal ging es später zum Abendessen auf Bangkoks Straßen.
Dann hieß es zum vorerst letzten Mal Rucksäcke packen. Ein mulmiges Gefühl angesichts der bevorstehenden Abreise machte sich in uns breit.

Abschiedsgrüße in die Heimat!

Kathleen&Mathias

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Kommentare: 1
  • #1

    BB (Mittwoch, 25 November 2015 18:54)

    Hallo ihr zwei,
    da hattet ihr einen schönen Abschluss eurer Reise, in Bangkok.
    Mathias und die Tattoos....Wer sich einmal hat stechen lassen... ;)
    Mir gefällt es sehr.
    Eure Fotos lassen uns wieder an eurer Reise teilhaben, danke!!
    Schön, dass ihr wieder hier seid. :*